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Pünktlich um 10:00 Uhr am Samstagvormittag kam das letzte Einsatzfahrzeug am Festplatz in Weiden an der Conrad-Röntgen-Straße an. Hier war der Treffpunkt zum Abmarsch nach Rheinland-Pfalz in das Katastrophengebiet an der Ahr. Dieses war nach einem „Jahrtausendunwetter“ in der letzten Woche schwer verwüstet worden.

Rheinland-Pfalz hatte ein Hilfeleistungsersuchen an das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration (BayStMI) gestellt, das relativ zeitnah umzusetzen war. Das BayStMI leitete das Ersuchen an die Bezirksregierungen der Oberpfalz und Niederbayern weiter, welche sich ihrerseits dann an die Landkreise wandten. Im Laufe des Freitagvormittags wurden die oberpfälzer Hilfeleistungskontingente (HLK) der Landkreise Cham sowie Neustadt/WN zusammen mit der Stadt Weiden und aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn aktiviert.

Für die Aufstellung des Kontingents Neustadt/Weiden liefen ab diesem Zeitpunkt die Planungen wer wann mit welchen Fahrzeugen und Spezialgeräten mit nach Rheinland-Pfalz fährt. Am frühen Abend wurden dann die Kommandanten der eingesetzten Feuerwehren durch deren zuständige Kreisbrandinspektoren (KBI) verständigt. Währenddessen wurden die logistischen Aufgaben im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Neustadt/WN in Neuhaus gebündelt. Es wurden Feldbetten und Getränke verladen, aber auch Schutzausrüstung (Einmalanzüge, Handschuhe, etc.) sowie Biertischgarnituren wurden organisiert und dann parallel in der Weidener Feuerwache 2 verladen. Am späten Abend traf dann auch der Marschbefehl ein, zuvor wurden bereits die Feuerwehrkommandanten mit der Lage vertraut gemacht, Checklisten für die Mannschaft versendet und die Personalien der Helfer abgefragt. Hier stand dann auch der Termin für die Zusammenführung der Kräfte für den Abmarsch auf dem Weidener Festplatz fest: Samstag, 24. Juli 2021 um 10:00 Uhr. Somit war klar, dass auch die einzelnen Feuerwehren vorab schon Höchstleistungen erbringen mussten, da die Vorbereitungszeit ziemlich kurz war.

Ab Samstagmorgen dann geordnetes Treiben am Festplatz Weiden: Die eintreffenden Fahrzeuge werden je nach Zuteilung zum Zug 1 oder 2 aufgestellt, um ein problemloses Abrücken zu ermöglichen. Die beiden Züge werden jeweils von einem Zugführer und dessen Führungsassistenten geführt. Dies sind Kreisbrandinspektor (KBI) Martin Weig und KBI Martin List als Zugführer sowie Stadtbrandinspektor (SBI) Ludwig Grasser, der zugleich auch stellvertretender Kontingentführer ist, und Kreisbrandmeister (KBM) Jürgen Haider als Führungsassistenten. Die Sachbearbeiter Katastrophenschutz Klaus Lotter und Michael Giehl vom Landratsamt Neustadt/WN kontrollieren die Personenstammblätter der einzelnen Helfer. Dann lässt der Kontingentführer KBR Marco Saller die Helfer aufstellen, er weist sie in die erwartete Lage vor Ort ein und verliest den Marschbefehl. Der Oberbürgermeister der Stadt Weiden, Jens Meyer, richtet sehr persönliche Worte an die angetretenen Feuerwehrfrauen und –Männer.

Nun heißt es aufsitzen auf die Fahrzeuge, um 10:30 verlässt das Mehrzweckfahrzeug (MZF) der Feuerwehr Windischeschenbach mit Kontingentführer KBR Marco Saller und Führungsassistent KBM Christian Demleitner sowie dem Windischeschenbacher Kommandanten André Stessmann an Bord das Gelände als Führungsfahrzeug des Kontingents, gefolgt vom restlichen Konvoi. Dabei sind die Fahrzeuge der folgenden Feuerwehren: Altenstadt/WN, Schirmitz, Moosbach, Floß, Kirchenthumbach, Vohenstrauß, Störnstein, Weiden, Pleystein, Waldthurn, Grafenwöhr, Etzenricht, Luhe, Oberwildenau, Eschenbach sowie die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung“ UG-ÖEL des Landkreise Neustadt/WN. Das Abschlussfahrzeug ist, im Gegensatz zu den anderen 20 Feuerwehrfahrzeugen, die mit insgesamt 100 Feuerwehrkräften besetzt sind, weiß lackiert und kommt vom BRK-Kreisverband Weiden/Neustadt. Es ist der KTW zur Absicherung der eigenen Kräfte, besetzt ist er mit zwei Mann. Eine Schnelleinsatzgruppe Verpflegung wird sich dem Kontingent im Verlauf der Fahrt noch mit anschließen. Ziel der Fahrt ist der Flugplatz der Heeresflieger in Mendig im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz, wo unser Kontingent ihr Lager aufschlagen wird und von da aus die einzelnen konkreten Einsatzaufträge erhalten wird. Diese sollen auch schon morgen, Sonntag, den 25. Juli 2021 starten. Der letzte „Arbeitstag“ soll der 27. Juli sein, der Rückmarsch ist für den 28. Juli 2021 geplant.

 Die ersten Fahrzeuge treffen am Festplatz in Weiden ein

MZF der FF Windischeschenbach als Führungsfahrzeug des Kontingentführers

Kontingentführer Kreisbrandrat Marco Saller beim Verlesen des Marschbefehls

Fahrzeuge fahrbereit, "zum Abmarsch fertig"

 

Über die weiteren Einsatzmaßnahmen werden wir, soweit möglich, täglich berichten.

 

Update: Das HLK ist inzwischen in Mendig angekommen.

 

Text und Bilder: KBM Alexander Kleber