Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn sind mit besonderen Risiken verbunden. Die Angehörigen der Feuerwehren müssen speziell auf diese Aufgabe vorbereitet werden.
Die Feuerwehren im Landkreis Neustadt/WN. konnten im Oktober 2025 im Feuerwehrhaus Oberwildenau in einem der beiden neuen Einsatzfahrten-Simulatoren der Versicherungskammer Bayern und des Bayerische Staatsministerium des Innern für Sport und Integration effektiv trainieren. Eine Besonderheit, denn kritische Situationen bei Blaulichtfahrten können ansonsten auf der Straße oder auf Übungsplätzen nicht realistisch geübt werden. Der Landesfeuerwehrverband Bayern unterstützt die Aktion.
Die Maschinist*innen der Feuerwehren möchten so schnell wie möglich an den Einsatzort kommen. Noch wichtiger ist es jedoch sicher anzukommen und dabei weder sich noch andere Verkehrsteilnehmende zu gefährden. Kritische Situationen sind besonders das Überqueren von roten Ampeln und Überholmanöver, hier besteht die größte Unfallgefahr. Die Teilnehmenden sollen nach dem Training mit dem Einsatzfahrten-Simulator in der Lage sein, solch brisante Situationen durch geübte Fahrstrategien zu bewältigen.
Die Ausbildung der Multiplikatoren der Feuerwehren vor Ort führte die Staatliche Feuerwehrschule Regensburg durch. Diese Multiplikatoren bilden anschließend bis zu sechs ihrer Kamerad*innen je Trainingsdurchgang aus.
Trainerin Sandra Reichert von der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg erklärt: „Die Gruppe beurteilt nach jeder Fahrt anhand der Aufzeichnung die Situationen selbst. Viele sind von sich überrascht, was sie während der Fahrt im Stress alles übersehen haben.“
Die mobilen Einsatzfahrten-Simulatoren
Die Versicherungskammer Bayern und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration haben in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband Bayern je einen mobilen Einsatzfahrten-Simulator beschafft. In den beiden baugleichen Simulator-Anhängern im Wert von je 175.000 Euro ist ein Fahrersitz mit Bewegungssystem montiert, die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt. Das Sichtfeld im Fahrsimulator umfasst einen Winkel von 200 Grad, damit auch beim Blick aus dem Seitenfenster die im Originalen vorherrschende Verkehrssituation wahrgenommen werden kann. Damit lässt sich ein ausreichend realistisches Fahrgefühl erzeugen. Es werden Szenarien im Stadtverkehr wie auch bei Überlandfahrten dargestellt.



Bildquelle: Christian Schön, Ausbilder für Maschinisten im KFV Neustadt/WN.