Glückstag Freitag der 13te

Nur funktionierende Rauchmelder retten Leben – Rauchmelder jährlich prüfen und nach 10 Jahren austauschen

Solange der Rauchmelder nicht piept, vergessen viele die lebensrettenden Geräte an der Decke. Doch nur funktionierende Rauchmelder retten Leben. Daher ist es wichtig, die kleinen Lebensretter unabhängig von ihrer Batterieleistung einmal jährlich zu überprüfen und spätestens nach zehn Jahren auszutauschen.

Freitag der 13te ist Rauchwarnmeldertag

Aus dem Kreisfeuerwehrverband NEW informiert Thomas Mathes, Fachbereichsleiter für Brandschutzaufklärung: Wir wollen Eigentümer und private Vermieter darauf hinweisen, dass die Rauchmelderpflicht nicht mit der Installation endet, sondern Prüfung und Pflege ebenfalls dazugehören. Denn im Brandfall bleiben einem Menschen durchschnittlich nur 120 Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

Menschen retten, deren Gesundheit zu schützen ist eine wichtige Aufgabe. Dabei unterstützen Rauchwarnmelder sehr gut. „Wir müssen daher auch darauf hinweisen, damit diese Lebensretter etwas Pflege brauchen“, so Mathes. Fehlalarme schrecken die Bevölkerung immer wieder hoch. Dabei sind Auslöser oft kleiner Natur: Staub, Insekten oder gar falsch verstandene Batterieschwäche von Rauchmeldern sind häufige Ursachen. Deswegen unterstützen wir mit Aufklärung, einmal jährlich daran zu erinnern Rauchmelder zu prüfen oder gar zu tauschen.

Bei Umnutzung in den eigenen vier Wänden muss auch gehandelt werden. Wenn nach einer Raumumgestaltung das Arbeitszimmer zum Kinderzimmer wird ist ein Rauchwarnmelder hier nachzurüsten. Sind öfter Gäste im Haus sollte auch der Notübernachtungsplatz, z.B. das Wohnzimmer als Schlafstätte, überdacht werden. Nicht zu vergessen, unsere Senioren, wenn der Fernsehschlaf dort zur Tagesbeschäftigung wird.     

Überraschungen nicht planbar

Wir gehen davon aus, dass ein Brand für die Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung immer ein außergewöhnliches, überraschendes und erschreckendes Ereignis bedeutet. „Die meisten Menschen haben weder Erfahrung noch Übung im Umgang mit einem Schadenfeuer oder Brandrauchbelastung. Richtiges Verhalten und das Risiko für sich selbst und ihre Mitbewohner ist daher auch nicht abzuschätzen. Wenigen Betroffenen ist klar, dass sie die Ausbreitung der Gefahr begrenzen oder verzögern könnten“, so der Fachbereichsleiter.

Risikogruppe Senioren

Die Wahrscheinlichkeit bei einem Brand zu sterben ist in der Gruppe der 75 – 84-jährigen doppelt so groß wie bei den 45 – 54-Jährigen. Das höhere Alter bringt ein höheres Risiko mit sich, bei einem Brandfalle zu sterben. Deswegen empfehlen wir, sich auch gut mit diesem Thema auseinander zu setzen. Kurze und eindeutige Anweisungen sind besser zu verstehen. Wie sie sich jedoch in Sicherheit bringen, ist auch der Wohnsituation geschuldet. Große Treppenhäuser, Mehrfamilienhäuser, Keller oder Dachgeschoßwohnungen sind dabei immer anders zu bewerten als Einfamilienhäuser, welche nur ebenerdig bewohnt werden.

 

 

Überprüfen kurz erklärt:
  1. Auslösen eines Probealarmes über den Testknopf. Ertönt dieser nicht, Betriebsanleitung sichten oder den Vermieter informieren. Ein Batterieaustausch bei funktionierenden Meldern ist nicht erforderlich.
  2. Geprüft werden sollte, ob die Raucheintrittsöffnung frei ist. Staub, Flusen oder Insekten sollten entfernen werden. Achtung: Die Geräte nicht aussaugen! Stark verschmutzte Geräte (zum Beispiel durch Farbe) austauschen.
  3. Handelt es sich um einen Rauchmelder mit austauschbaren Batterien, nur wechseln, wenn diese leer sind (Rauchmelder sendet Hinweiston). Batterien, die der Hersteller dafür vorgesehen hat, verwenden.
  4. Sogenannte 10-Jahres-Rauchmelder (Zeichen „Q“) sind mit Batterien ausgestattet, die über die gesamte Lebensdauer des Melders eine ausreichende Spannung bereitstellen. Nach Ende ihrer Lebensdauer sind diese auszutauschen (gilt übrigens auch für Rauchmelder mit wechselbarer Batterie).
  5. Vorteilhaft ist auch das Deponieren eines Wohnungsschlüssels bei einem vertrauenswürdigen Nachbarn. Bei einem Feueralarm kann dieser die Feuerwehr einlassen, falls niemand zu Hause ist (spart Zeit), bei Fehlalarmen den Rauchmelder abschalten (rettet die Wohnungstür) oder einen Service informieren.
Fakten:

Mit 30% ist Elektrizität die Brandursache Nummer 1 deutschlandweit, darauf folgt menschliches Fehlverhalten mit 20%, denen folgt Überhitzung und Brandstiftung.

Rauchmelder senken erheblich die Gefahr, bei einem Brand verletzt zu werden oder zu sterben. Rauchmelder retten in Deutschland durchschnittlich 4,1 Menschen pro Tag vor gesundheitlichen Schäden oder sogar dem Tod.

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jährlich u.a. eine amtliche Statistik über die Todesursachen in Deutschland. Eine lückenlose Statistik über die Zahl der Brandtoten steht dem Amt jedoch nach eigenen Aussagen nicht zur Verfügung. Später im Krankenhaus Verstorbene werden z.B. ebenso wenig erfasst wie die Verletzten durch Rauchvergiftung oder die Brandverletzten.

 

Quellennachweise:

Foto: Thomas Mathes, Fachbereichsleiter Kreisfeuerwehrverband Neustadt/WN.

Text: Thomas Mathes, Fachbereichsleiter Kreisfeuerwehrverband Neustadt/WN. mit Textauszügen von: