Wassermassen erfordern Katastrophenschutzeinsatz

 

Durch die Gewitter und Starkregengüsse wurde der westliche Landkreis Neustadt/WN am Sonntagnachmittag sowie in der Nacht auf Montag heimgesucht. Ein Riss eines Weiherdurchlasses führte zu einer punktuellen Großschadenslage in Oberbibrach, gehörig zur Gemeinde Vorbach. Binnen weniger Minuten stand der komplette Ortskern unter Wasser. Die kritische Infrastruktur im Ortskern war massiv beschädigt und zum Teil nicht erreichbar. Ein beeinträchtigender Schaden an Häusern und Umwelt musste angenommen werden. Nach einer entsprechenden Lageerkundung durch die örtlich zuständige Feuerwehr Oberbibrach stellte sich schnell heraus, dass diese Wassermassen mit einem massiven Kräfteansatz bewältigt werden mussten. Eine umfangreiche Alarmierung für die Feuerwehren in der Umgebung sowie für Kreisbrandrat Marco Saller und Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz lief an.

 

Nach Eintreffen von Kreisbrandrat Marco Saller entschloss sich dieser nach einer Lagebeurteilung den Einsatz als Örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) gemäß Artikel 15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes (BayKSG) zu übernehmen. Um 02:38 Uhr wurde er zum ÖEL durch das Landratsamt bestätigt. Es war anzunehmen, dass eine größere Gefahr für Bevölkerung und Umwelt besteht. Am Ortseingang von Oberbibrach wurde eine Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) in einer mobilen Form – mit einem Schnelleinsatzzelt (SEZ) – eingerichtet. Eine BOS-übergreifende Organisationsstruktur erleichterte das Zusammenwirken der notwendig gewordenen Fachdienste. Als Gefahrenschwerpunkte wurden folgende Punkte definiert:

  • Sicherung des Durchlasses sowie Dammsicherung
  • Ölschaden im Ortsgebiet
  • Sicherung / Erkundung eines Gastanks
  • Technische Hilfeleistungen – Auspumpen von Keller

 

Durch den ÖEL wurden insgesamt vier Einsatzabschnitte gebildet. ÖEL Marco Saller wurde durch die Fachdiensteinsatzleiter unterstützt. Die Einsatzleitung Feuerwehr oblag dem Kommandanten der Feuerwehr Oberbibrach, Martin Biersack. Dieser wurde durch die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz sowie die Kreisbrandmeister Reiner Kopp und Jürgen Haider unterstützt. Den Bereich Rettungs- und Sanitätsdienst übernahm Organisatorischer Leiter Felix Müller vom BRK. Der THW Ortsverband Weiden wurde von Fachberater Jan Braunreiter und Zugführer Heiko Engelbrecht geführt. Für den ÖEL stand die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) des Landkreises Neustadt/WN zur Verfügung.

 

Alle Einsatzaufträge konnten bis 07:06 Uhr erfolgreich abgearbeitet werden. Von der Dorfbevölkerung wurde niemand verletzt. Es waren die Feuerwehren aus Oberbibrach, Vorbach, Speinshart, Tremmersdorf, Eschenbach, Heinersreuth, Kemnath, Creußen und Seidwitz im Einsatz. Zudem ein Rettungswagen sowie die Wasserwacht aus Eschenbach. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm die SEG Betreuung aus Pressath. Das THW mit dem Ortsverband Weiden stellte landkreiseigene für den Katastrophenfall vorbereitete Sandsäcke mit ihren Einsatzmitteln zur Verfügung. Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte eingesetzt.

 

Unwetter 14...
Unwetter 14.06.2020 Oberbibrach
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Text: KBR Marco Saller

Bilder: UG-ÖEL Landkreis Neustadt/WN.