Sondersignal-Fahrt-Trainer

Eine Trainingssimulation erstmals über längeren Zeitraum im Landkreis Neustadt/WN eingesetzt
Der Landesfeuerwehrverband Bayern bietet für seine Mitglieder ein einzigartiges Trainingsangebot für Maschinisten an. Seit 2013 erfolgt eine erfolgreiche Kooperation zwischen Versicherungskammer Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium des Innern und Integration, die sich „Sondersignal-Fahrt-Trainer (kurz: SFT)“ nennt.
Im Landkreis Neustadt/WN konnten die Fahrzeugführer erstmals zusammenhängend im Feuerwehrgerätehaus Vohenstrauß sowie im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises in Neuhaus trainieren. „Insgesamt 65 Maschinisten wurde mit dem Fahrsimulator ausgebildet“, berichtet Kreisbrandrat Marco Saller.
Er und sein für die Ausbildung Maschinisten zuständiger Kreisbrandinspektor Martin List konnten erstmals den SFT für zwei Wochen im Landkreis gewinnen: „Der Einsatz beim LFV hat sich gelohnt. Man muss bedenken, dass ein Fahrsicherheitstrainer gesamt Bayern abdeckt und die Ausbildungsspitzen durch eine Trainerin aufgefangen werden müssen. Ein Fahrsicherheitstrainer unterrichtet nicht 52 Wochen, da entsprechend die Nettowochen im Kalenderjahr (Urlaub, unterrichtsfreie Zeiten etc.) betrachtet werden müssen – bei 44 Nettoausbildungswochen und 96 Kreisverwaltungsbehörden ist es in der Regel unwahrscheinlich den SFT einsetzen zu können“, bilanzieren die beiden Feuerwehrführungsdienstgrade.
Das Übungsobjekt ist wichtig, da Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinhorn in der Regel mit einem höheren Unfallrisiko verbunden sind. „Das ist achtmal so hoch“, ergänzt Saller. Das Verhaltenstraining trägt zur Sicherheit der Fahrzeugführer bei. Das Tagesseminar umfasst einen Theorieteil sowie verschiedene praktische Einsatzfahrten im Simulator. Als wichtigste theoretische Grundlagen zählen die Straßenverkehrsordnung, die rechtlichen Grundlagen zu Sonder- und Wegerechten, als auch die Entwicklung von Fahrstrategien.
In den praktischen Übungsfahrten werden zudem Fehlindikatoren eingebaut, die den Fahrzeugführer entsprechend fordern. Als Störfaktoren bei Einsatzfahrten können die unterschiedlichen Verkehrsräume (wie z. B. Landstraßen, Autobahnen, Stadtverkehr), das unvorhersehbare Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer als auch die unterschiedlichen Sichtbehinderungen genannt werden. Die Teilnehmer sollen für plötzliche Ereignisse und Gefahrenwahrnehmungen sensibilisiert werden.
Die Evaluation durch die Übungsteilnehmer fiel durchwegs positiv aus. Das persönliche Feedback in der Videoanalyse durch Fahrtrainerin Sandra Reichert von der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, hilft den Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr eigenes Fahrverhalten zu reflektieren. Für den täglichen Einsatzdienst nehmen alle Teilnehmer eine neue Erfahrung mit.